Der Immobilienmarkt 2022 /2023

Der Immobilienmarkt 2022 /2023.

Immobilien stellen nach der Wahrnehmung aller Teilnehmer am Immobilienmarkt zu allen Zeiten eine -relativ betrachtet- sichere Anlageform dar. Diese Betrachtungsweise hat grundsätzlich auch ihre Berechtigung, denn Grund und Boden und damit der Bestand an Immobilien insgesamt kann nicht beliebig vermehrt werden, er ist also knapp; und als knappes Wirtschaftsgut ist die Immobilie vergleichsweise wertstabil und zu nahezu allen Zeiten gut handelbar.
Der Erwerb einer Immobilie dient mithin nicht allein der Schaffung eigengenutzten Wohnraums, er kann auch dabei helfen, in Zeiten hoher Inflation Vermögen zu sichern und er kann gleichermaßen zum Aufbau individuellen Vermögens beitragen.
Wie attraktiv der Immobilienerwerb für Anleger und Eigennutzer ist, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Angesichts des aktuellen Zeitgeschehens treten dabei Inflation und Renditeentwicklung in den Vordergrund und die Erwartungen der Marktteilnehmer an die zukünftige Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands wird überdacht:

Die Wirkung der Inflation auf den Immobilienmarkt
Die Entwicklung der Inflation innerhalb einer Marktwirtschaft betrifft alle ihre Teilnehmer. Damit hat die Inflation grundsätzlich auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, als Teil der Marktwirtschaft insgesamt.
Um zu erkennen, wie sich Inflation grundsätzlich auf den Immobilienmarkt auswirkt, empfiehlt es sich zunächst, den Begriff der Inflation etwas zu konkretisieren; dabei kann die komplexe Thematik der Inflation in wohl gerade noch zulässiger Weise verallgemeinernd so beschrieben werden:
Als Inflation ist der allgemeine Anstieg des Preisniveaus in einer Wirtschaft über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu bezeichnen.
Die Inflation spiegelt also die Abnahme der Kaufkraft einer Währung wider. Die Inflationsrate läßt sich damit auch als Teurungsrate bezeichnen.
Unter dem Blickwinkel der Marktteilnehmer betrachtet, bedeutet eine steigende Inflation in negativer Hinsicht, dass der Marktteilnehmer mit einem bestimmten nominalen Betrag an Geldmitteln, über den Verlauf der Zeit hinweg, bei steigendem Preisniveau, immer weniger Waren und Dienstleistungen erwerben kann.
In solcher Lage erscheint es attraktiv, dem zunehmenden Kaufkraftverfall des Geldes durch eine Investition in Realwerte entgegen zu treten, also dem Wertverfall des Geldes den Erwerb bspw. einer Immobilie entgegen zu setzen.
Trifft eine steigende Inflation auf dem Immobilienmarkt auf ein niedriges Zinsniveau und damit auf „günstig“ verfügbare Kreditmittel, so wie dies in Deutschland über lange Jahren der Fall war, kann solch eine Gemengelage die Marktnachfrage erheblich verstärken. Da auch auf dem Immobilienmarkt das Angebot und die Nachfrage den Preis regeln, ist das Resultat ein ständig steigendes Niveau der Immobilienpreise.
Hinzu kommt, dass der Kreditnehmer eines Immobiliendarlehens bei einer steigenden Inflationsrate gewissermaßen den Effekt „mitnehmen“ kann, dass die stark steigende Inflation zu einer faktischen Senkung des von ihm zu bedienenden „realen“ Darlehens-Zinssatzes führt; vorausgesetzt, dass für das Immobiliendarlehen ein langfristig festgeschriebener, günstiger Nominalzins vereinbart ist. Der Realzinssatz eines Kredits berechnet sich dann aus dem Prozentsatz des Nominalzins abzüglich des Prozentsatzes der Inflationsrate.
Allzulange kann der geneigte Immobilienerwerber auf diese Ausgangslage niedriger Bauzinsen und zeitgleich hoher Inflationsrate jedoch nicht hoffen:
Ein wesentlicher Akteur auf dem Spielfeld aus Darlehenszins und Inflation ist nämlich die Europäische Zentralbank (EZB). Der EZB ist im Grunde nur eine einzige Aufgabe übertragen, nämlich diejenige, im Euroraum für Preisstabilität zu sorgen. Preisstabilität ist dabei das Gegenteil von Inflation, sodass es mit anderen Worten die Aufgabe der EZB ist, die Inflation möglichst effektiv zu bekämpfen.
Nun gehört es aber zu den klassischen Methoden der Inflationsbekämpfung, die Nachfrage auf dem Markt zu dämpfen, was durch die Verteuerung der Beschaffung von Geldmitteln erreicht werden kann. Mit dem gesteuerten Rückgang der Nachfrage sinken die Preise für das Angebot von Waren und Dienstleistungen; die Preisentwicklung stabilisiert sich und die Voraussetzungen für den Rückgang der Inflation werden -zumindest dem Grunde nach- geschaffen.
Einer im Jahr 2022 zeitweilig bereits zweistelligen Inflationsrate bezüglich der Verbraucherpreise, tritt die EZB nun also -wenn auch zögerlich- durch das Anheben des von ihr kontrollierten Leitzinses entgegen. Der Leitzins der EZB beschreibt den Zinssatz, zu dem die Geschäftsbanken sich bei der EZB refinanzieren können. Dadurch wirken sich Zinsanpassungen des Leitzinses der EZB mitelbar auch auf das Zinsniveau aus, zu dem Marktteilnehnmer sich bei den Geschäftsbanken Kredite wie auch Baukredite beschaffen können. Steigt der Leitzins, steigen auch die Darlehenszinsen für Baukredite und die Realisierung des Immobilienerwerbs wird schwieriger.
Angesichts der Tatsache, dass das Inflationsniveau in Deutschland im Bereich der Erzeugerpreise mit zeitweise 35% in der zweiten Hälfte des Jahres 2022, ein seit dem Beginn der Aufzeichnung in den 1950er Jahren noch nie dagewesenes Hoch erreicht hat, mag man daran zweifeln, dass es der EZB gelingen wird, die Entwicklung der Inflation mit dem Mittel der Zinserhöhung einzudämmen. So kann empirisch festgestellt werden, dass mit einem zeitlichen Versatz von einigen Monaten, die Erzeugerpreisinflation im Umfang etwa eines Drittels ihres Betrages, auf die Verbraucherpreisinflation „durchschlägt“. Das Inflationsniveau der Verbraucherpreise dürfte daher auch noch im ersten Quartal des Jahres 2023 zweistellig bleiben.
Angesichts der Verteuerung des Immobilienerwerbs ist mit einem „Zusammenbruch“ des Immobilienmarkts jedoch nicht zu rechnen, da der Bedarf an Wohnimmobilien ungebrochen hoch ist. Derzeit wird von einem Bedarf an zusätzlichem Wohnraum in Deutschland von 300000 bis 400000 Wohnungen gerechnet, wobei die Deckung dieses Bedarf nicht im Ansatz erkennbar ist. Selbst bei künftig noch weiter steigenden Bauzinsen ist daher kaum mit einem alles entscheidenden Nachfrageeinbruch zu rechnen; allenfalls dürfte sich die Nachfrage im Hinblick auf die Zusammensetzung des Angebots und der Käuferklientel verschieben.

Die Wirkung der Renditeentwicklung auf den Immobilienmarkt

Die Wirkung der Renditeentwicklung auf den Immobilienmarkt.

Mit den steigenden Leitzinsen ist auch ein gewisser Attraktivitätsverlust der Immobilie als Investment verbunden. Steigen die Leistzinsen, steigt auch die Verzinsung und damit die Attraktivität etwa von Staatsanleihen die, für sich genommen, im Hinblick auf gut bewertete Staaten, eine interessante Anlageform darstellen. Neben der Verteuerung der Immobilienfinanzierung belasten auch die steigenden Baukosten die Immobilienrenditen zusätzlich. Erreicht bzw. übersteigt das Zinsniveau der Staatsanleihe das Niveau der Rendite welche mit Immobilien in der Form der Mietrendite erwirtschaftet werden kann, mag manch ein Investor den Anleiheerwerb dem Immobilienerwerb vorziehen. „Out“ ist die Immobilie deshalb aber noch lange nicht, da der Immobilieneigentümer neben der Mietrendite auch von der langfristig eintretenden Wertsteigerung der knappen Resource von Grund und Boden profitiert.

Die Wirkung der Erwartungen an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands auf den Immobilienmarkt

Die Wirkung der Erwartungen an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands auf den Immobilienmarkt.

Die Pandemie
Als hauptverantwortlichen Treiber der Inflation wird man zunächst die Pandemie der Jahre ab 2020 ansehen können. Die rigorose „NO COVID“ Politik Chinas hat zu einer so gravierenden Störung der Lieferketten geführt, dass bei hoher Nachfrage nach Produkten die Verknappung des Angebots auf Anbieterseite zu enormen Preissteigerungen und damit Inflationsanstiegen geführt hat. Selbst wenn Deutschland auf neue Wellen der Pandemie mit nur moderaten Beschränkungen reagieren sollte, ist nicht abzusehen, dass China seinen bisherigen restriktiven Kurs der „NO COVID“ Politik aufgeben wird. Neuerlich erhebliche Beeinträchigungen von Lieferketten auch im Jahr 2023 sind daher nicht auszuschließen. Die auch künftige Störung des Warenangebots bei zeitgleichem Nachfrageüberhang augfgrund von Lieferproblemen schürt mithin die Inflationserwartung auch im Jahr 2023.

Die Energieknappheit
Aussichten darauf, dass die aktuelle Energieknappheit von nur kurz / mittelfristiger Natur sein könnte, bestehen derzeit wohl nicht. Mithin trägt die aktuelle -politisch bedingte- faktische Energieverknappung neben der Störung von Lieferketten zur Verknappung des Erzeugerangebots bei steigenden Erzeugerpreisen bei, was auch in 2023 ein Anfachen der Erzeuger- / Verbraucherpreisinflation erwarten läßt.

Die Rezession
Nach aktueller Verlautbarung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist für Deutschland in 2023 insgesamt eine wirtschftliche Rezession zu erwarten. Zudem senkt die OECD die globale Wachstumsprognose für das Jahr 2023 von 2,8 auf 2,5 Prozent. Wegen des Krieges in der Ukraine erwartet die OECD insgesamt eine weltweite Konjunkturabkühlung, das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in 2022 um lediglich noch 3,0% und im kommenden Jahr 2023 um nur 2,2 % wachsen.

Die Erwartungen an die Zukunft
Die Inflation und wirtschaftliche Rezession führt zu erheblichen Verunsicherungen aller Marktteilnehmer. Die Sorge um Unternehmensinsolvenzen und Arbeitsplatzverlust kann einerseits die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt dämpfen.
Andererseits kommt gerade in dieser Lage dem Erwerb von Immobilien unter dem Gesichtspunkt der Vermögenssicherung und „Schadensbegrenzung“ gerade im Hinblick auf eine zunehmend instabile Wirtschaft und Währung künftig eine nicht unerheblich gesteigerte Bedeutung zu, wobei die Renditeerwartung allein etwas in den Hintergrund rücken dürfte.
Auch unter diesem Gesichtspunkt wird der Immobilienmarkt weiterhin attraktiv bleiben.

Krieg in Europa und die Zinswende im Jahr 2022

Krieg in Europa und die Zinswende im Jahr 2022

Voranzustellen ist, dass der barbarische Überfall des Wladimir Putin auf die friedliche Ukraine nichts weniger ist, als ein abscheuliches Kriegsverbrechen, das menschliches Leid verursacht, das mit Worten nicht angemessen zu beschreiben ist. Deutschland darf froh und dankbar sein, wenn es selbst nicht unter die Waffengewalt des Kriegstreibers Putin gerät.
Trotz der katastrophalen Ereignisse in Europa, haben wir unserer täglichen Arbeit weiter nach zugehen. Nachstehend betrachten wir daher aus unserer Sicht, die Auswirkungen des Krieges auf die Entwicklung der Geldpolitik in unserem Land.
In unserem Beitrag zum Jahreswechsel 2021 / 2022 hatten wir zur Beantwortung der Frage nach der künftigen Entwicklung der Bauzinsen in Deutschland zusammenfassend darauf abgestellt, dass die EZB-Chefin Lagarde noch im Dezember 2021 deutlich gemacht hatte, dass es „unter den gegenwärtigen Umständen, sehr unwahrscheinlich, sei, dass wir die Zinsen im Jahr 2022 anheben“, weswegen zur Annahme gelangt werden konnte, dass sich das Nieveau der Bauzinsen entsprechend entwickeln würde.
Im Licht des Krieges zwischen der Ukraine und der russischen Föderation seit Ende Ferbruar 2022, haben sich die seitens der EZB-Chefin im Dezember 2021 in Bezug genommenen „gegenwärtigen Umstände“ in einer Weise verändert, wie sie radikaler nicht sein könnte.
Unverändert bleibt zunächst die Aussicht darauf, dass die US-FED in 2022 zu Zinserhöhungen übergehen wird. Der Grund hierfür liegt nach wie vor in der hohen US-Inflationsrate die weit ab vom angestrebten Wert von 2% liegt.
Dem hohen Inflationsniveau steht ein sich erholender Arbeitsmarkt in den USA gegenüber, so dass bei einer fortgesetzt positiven Wirtschaftsentwicklung in den USA mit einem -im Vergleich zu 2015- rascheren Anheben des Zinsniveaus gerechnet werden kann.
Unter Fachleuten wird für 2022 mit 5 bis 7 Zinsanhebungsschritten der FED gerechnet, wobei wegen der hohen US-Inflation ein erster größerer Anhebungsschritt von etwa 0,5 Prozentpunkten im März 2022 nicht völlig ausgeschlossen sein dürfte.
Unabhängig von den anstehenden Zinsanhebungen in den USA sind jedoch auch in Deutschland die Bauzinsen in den ersten Wochen des Jahres 2022 bereits um mehr als 0,5 Prozentpunkte angestiegen, auf ein Konditionsniveau von rund 1,6 Prozent.
Klar ist, dass die EZB sich im gegebenen Umfeld grundsätzlich auf dem Weg der Normalisierung der Geldpolitik befindet. Gleichwohl ist hierzu die drängende Frage zu stellen, welche Bedeutung die aktuelle und gemeinhin unerwartete Eskalation der Ukraine-Krise und das Aufflammen des heißen Krieges auf diese Geldpolitik nimmt.
Bereits am 24.02.2022 ist der Rat der EZB informell zusammengetreten. Am 25.02.2022 nahm die EZB-Chefin Lagarde am Treffen der europäischen Wirtschafts- und Finanzminister teil. In nachfolgender Pressekonferenz verlautbarte Frau Lagarde sodann sinngemäß folgendes: „Die Notenbank wird für die Preis- und Finanzstabilität tun, was nötig ist.“
Die Äußerungen aus den Reihen der Mitglieder des EZB-Rates klingen zurückhaltend. Die EZB-Direktorin Schnabel sparch vom Vorliegen eines „Kriegsschocks“. Gleichwohl äußerte sich der österreichische Notenbankchef Holzmann dahingehend, dass die EZB sich (gleichwohl) weiterhin in die Richtung einer geldpolitischen Normalisierung bewege, deren Bewegungsgeschwindigkeit sich jedoch möglicherweise verringere. Der französische Notenbankchef Villeroy betonte, dass nach seiner Auffassung, die EZB sich angesichts der derzeitigen Unsicherheiten nicht festlegen sollte sondern flexibel bleiben sollte.
Angesichts des krisenbedingt erwarteten Rückgangs des BIP (Brutto-Inlandsprodukt) und des weiteren Ansteigens der Inflation durch krisenvermittelt stark steigende Energiepreise, wird in Fachkreisen erwartet, dass der EZB-Rat bei seiner nächsten Sitzung am 10.03.2022 zwar eine Entscheidung hin zu einer strafferen Geldpolitik treffen wird, dass aber keine großen Schritte unternommen werden. Das bedeutet, dass der Ausstieg der EZB aus Anleihekäufen ebenso langsamer verlaufen könnte, wie das Durchführen von Schritten der Zinsanhebung.
Bundesanleihen werden als vergleichsweise sichere Werte seit Beginn des Krieges in der europäischen Ukraine vermehrt nachgefragt. Aufgrund der erhöhten Nachfrage steigen die Kurse der Anleihen wobei deren Rendite sinkt. Die Rendite der Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit ist mithin am 24.02.2022 signifikant um 10 Basispunkte auf 0,14 % zurückgegangen. Nachdem die Entwicklung der Bauzinsen sich an der Renditeentwicklung der Bundesanleihen orientiert, erscheint es möglich, dass dieser Zinsrückgang sich auch auf das Niveau der Bauzinsen auswirken wird.
Als kurzfristiges Ergebnis der aktuellen Entwicklungen wird man annehmen dürfen, dass es trotz der veränderten Sicherheitslage in Europa aktuell nicht zu signifikanten Steigerungen der Bauszinsen kommen wird. Möglicherweise kann in der nächsten Zukunft sogar ein leichter Rückgang der Bauzinsen beobachtet werden.

Bedeutet das anhaltende Niedrigzinsniveau ein Risiko für den Immobilienkäufer?

Bedeutet das anhaltende Niedrigzinsniveau ein Risiko für den Immobilienkäufer?

Sicher locken niedrige Zinsen vermehrt Käufer zum Erwerb von Immobilien, die vor  zwanzig Jahren zu Zeiten eines hören Zinsniveaus, den Immobilienerwerb vielleicht nicht in Betracht gezogen hätten. Zumindest eine Warnung vor übereilten Entscheidungen scheint daher angebracht.

Immer wieder entscheiden sich Erwerber in den Finanzierungsverträgen für eine zu kurze Zinsbindungszeit und eine zu niedrige Tilgungstrate ohne die Möglichkeit von Sondertilgungen. Der Grund liegt darin, daß dann von Banken scheinbar bessere Zinskonditionen und geringere monatliche Belastungen geboten werden.

Am Ende der Zinsbindungszeit besteht dann regelmäßig noch eine hohe Restschuld, die im Falle steigender Zinsen ggfls. nicht mehr ohne wirtschaftliche Schwierigkeiten weiter finanziert werden kann. Der Verlust der immobilie ist dann nicht ausgeschlossen.

Wenn günstige Erwerbschancen locken, bleibt es gleichwohl unabdingbar, die für den Erwerb geltende Sach- und Rechtslage gründlich zu prüfen.

Kompetente Makler und Rechtsanwälte bieten Hilfestellung, wenn beim Grundstückserwerb das Grundbuch geprüft, das Baulastenverzeichnis und der Bebauungsplan eingesehen werden müssen um zu klären, ob möglicherweise Nachbarrechte oder sonst Rechte Dritter oder Vorgaben der Gemeinden das Grundstück der Wahl belasten und möglicherweise Bauvorhaben vereiteln.

Vor dem Erwerb einer Eigentumswohnung ist unbedingt die Frage nach dem Vorhandensein ausreichender Instandhaltungsrücklagen zu klären. Die Einsichtnahme in die Teilungserklärung ist ebenso wie in die Protokolle der Eigentümerversammlung geboten, und klärt im letzteren Falle, ob etwa kostspielige Instandhaltungen und Instandsetzungen anstehen.

Im Umgang mit finanzierenden Banken beachten Erwerber häufig nicht, daß bereits das Stellen einer Vielzahl von Finanzierungsanfragen sehr nachteilige Konsequenzen haben kann

Kreditanfragen werden grundsätzlich für ein Jahr gespeichert. Stellt ein Kaufinteressent innert eines Jahres mehrere Finanzierungsanfragen so werden alle diese Anfragen zu seiner Akte genommen. Der Umstand daß für einen Kreditinteressenten mehrere Anfragen vorliegen, kann Banken dazu führen, Zweifel an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Interessenten zu hegen und diesen in letzter Konsequenz als Darlehensnehmer abzulehnen.

Aufgrund dieser Sachlage ist es angezeigt, Kreditanfragen von bloßen Konditionenanfragen zu unterscheiden. Bei der Konditionenanfrage wird nur geklärt, zu welchen Bedingunen eine Bank grundsätzlich Kredite gewähren würde. Das Nachsuchen um eine konkrete Kreditgewährung ist damit noch nicht verbunden, es erfolgt keine Speicherung zur Bonitätsakte und es wird kein Einfluß auf die Beurteilung der Bonität des Bankkunden genommen.

 

Anstieg des deutschen Immobilienpreises

Warnungen vor einer sogenannten Immobilienblase machen sich breit. Fachleute verheißen, wie überhitzt der deutsche Immobilienmarkt ist. Doch wie dramatisch ist die Situation denn wirklich? Eine der vielen Studien gibt Aufschluß und das Ergebnis ist überraschend.

Schenkt man den Analysten Glauben, so könne sich der Deutsche heutzutage mehr Immobilien leisten als vor 40 Jahren. Zwischen 1975 und 2018 seien die Immobilienpreise nominal zwar um mehr als 170 Prozent gestiegen, doch gleichzeitig hat sich ein Anstieg der Nettoeinkommen um über 730 Prozent ergeben. Auch seit 1996 sind die Preise für Immobilien um mehr als 28 Prozent gestiegen, die Nettoeinkommen stieg hingegen um rund 125 Prozent.

Steigenden Immobilienpreisen, Der Trend wird anhalten

In Deutschland dürfte der Trend steigender Immobilienpreise laut einer weiteren Studie der Universität Freiburg anhalten. In der Immobilienanalyse ermittelten sie, dass durch wachsende Nachfrage bis 2030 auch die Immobilienpreise besonders in Hauptstadtregionen und begehrten Lagen steigen werden. Die Wohnraumnachfrage würde zum einen durch die zunehmende Zuwanderung, mehr Singlehaushalte und zum anderen durch die ansteigende Zahl der Ausbildungs- und Rentnerhaushalte in die Höhe getrieben werden.

Prognostizierter Trend in der Immobilien Branche

Wer über eine Investition in eine Immobilien nachdenkt, für den ist vor allem die Preisentwicklung über die nächsten Jahre von Bedeutung.

Werden weitere Wertsteigerungen in dieser Assetklasse erzielt oder wird die Immobilienblase platzen und Investments lohnen sich nicht mehr? Jedoch für dieses Jahr haben einige deutsche Städte, Prognosen in der Preisentwicklung von Immobilien abgegeben. Das Resultat gibt Aufschluß: Auch 2020/21 werden die Preise weiter steigen.

In über 80 Prozent der Städte kam es 2019/20 zu einer Preissteigerungen

Der Deutsche Städtetag hat in einer Blitzumfrage über 70 deutsche Städte zur Immobilienlage befragt. Zusätzlich hat der freiwillige Zusammenschluss sämtlicher Städte in Deutschland, Datensätze aus den Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte bewertet, die auf beurkundeten Kaufverträgen beruhen. Mit der Umfrage und der Datenauswertung des Deutsche Städtetags bekommen wir ein realistisches Bild davon, wie der Immobilienmarkt in Deutschland momentan ausgerichtet ist.

Demnach gaben über 80 Prozent der befragten Städte preis, dass es im vergangenen Jahr zu Preissteigerungen bei unbebauten Grundstücken, Wohnungen und Häusern gekommen sei. 12 Prozent der beteiligten Städte berichteten von konstant gebliebenen Preisen und sieben Prozent sprachen gar von sinkenden Preisen. Doch der Trend ist klar erkennbar: Auch 2021 steigen die Preise wieder deutlich an.

Die Preisentwicklung geht in vielen Städten weiter nach oben. Zwar hat sich gleichzeitig der Rückgang der Verkaufszahlen bei Grundstücken und Wohnimmobilien im Vergleich mit dem Vorjahr nicht fortgesetzt, aber das Ergebnis der Umfrage zeigt: Das Angebot an Wohnimmobilien am Markt bleibt nach wie vor hinter der hohen Nachfrage zurück.

Der Bund, Länder, Kommunen und die Immobilienwirtschaft müssen enger zusammenarbeiten. Das Bauen muss beschleunigt werden, was zu einem höheren Angebot führen könnte. Eine langfristig angelegte, kontinuierliche und ressortübergreifende Wohnungspolitik für eine breite Schicht der Bevölkerung, soll eine positivere Trendwende möglich zu machen.

Prognostizierter Preisanstieg 2021

Der Deutsche Städtetag beriet sich mit teilnehmenden Städte zudem über ihre Einschätzung zur zukünftigen Prognosen auf dem Immobilienmarkt. Angesichts erhöhter Nachfrage und kleinem Angebot dürfte das Resultat hierauf nicht überraschen.
Für 2021 prognostizieren die Städte konstante Verkaufszahlen, die mit weiterhin ansteigenden Preisen im Immobilienmarkt einhergehen.